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Drautran: Throne of the Depths (Review)
Artist: | Drautran |
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Album: | Throne of the Depths |
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Medium: | CD | |
Stil: | Black Metal |
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Label: | Lupus Lounge/Soulfood | |
Spieldauer: | 50:42 | |
Erschienen: | 2007 | |
Website: | [Link] |
Auch wenn die Norddeutschen Thomas Mann auf dem Druck ihrer CD zitieren: „Throne of the Depths“ klingt manchmal so, wie sich Theodor Storms Protagonist in „Der Schimmelreiter“ gefühlt haben muss. Hier brechen Dämme, es tost ein strammer Wind.
Das eröffnende Doppel erinnert lose an den Einstieg in Emperors zweiten Albumklassiker. Ähnlich wie bei „Al Svartr“ damals, stellt man sich heute eine Person vor, die sich den Naturgewalten stellt und angesichts derer mit sich selbst hadert; nur ist es hier wohl kein Fjord, auf dem man steht, wenn die Klanghölle losbricht. In rasender Geschwindigkeit und akzeptabel roh inszeniert, läutet „Blot“ eines der besten aktuellen Deutsch-Black-Metal-Alben ein.
Zugegeben: Textlich gibt man arg den Prätentiösen; dennoch wirkt das Lyrische im musikalischen Kontext nicht so, denn die klangliche Erhabenheit passt trefflich zu den Zeilen – nur wenn Sprechpassagen auftauchen, streift man empfindlich Sphären junggebliebener Märchenonkel. Allerdings ist das eine Ausnahme, denn die Musik alleine steht im Vordergrund, insofern schlechte Songs hier nicht durch hochtrabende Texte gerechtfertigt werden sollen. Die Vocals bedienen sich des Genretypischen, klingen aber in der Regel eher so, als müsse gegen die Naturgewalten angebrüllt werden. Allenfalls melodisch (im Keyboardbereich) und rhythmisch ist die Musik DRAUTRANs in wenigen Phasen etwas hemdsärmelig im Gegensatz zur sonst dominierenden Vertracktheit, beziehungsweise dem schneidscharfen Riffing, welches gelegentlich in fiese Death-Metal-Untiefen abtaucht.
Es ist der undogmatische Ansatz – vom Miteinbezug eher technischer bis hin zu psychedelischer Passagen – bei gleichzeitiger Wurzeltreue, die DRAUTRAN auszeichnet. So haben sie ein Album geschaffen, das bald ein deutscher Klassiker sein wird. Hört man in „Saevar Nior” den Auszug eines Filmdialogs (man nenne mir bitte die Quelle), in dem Lebensmüdigkeit diskutiert wird, dann stellen sich die Nackenhaare auf.
FAZIT: Um die Zukunft muss sich die einheimische Black-Metal-Szene keine Gedanken machen, wenn es Gruppen wie DRAUTRAN, Helrunar oder immer noch die Raubein-Fraktion um Desaster gibt. Erstere legen hier ein überdurchschnittliches Album mit Emperor-Anklängen und viel Eigenständigkeit vor, das Pflicht für jeden Fan emotionaler Musik sein sollte.
- 1-3 Punkte: Grottenschlecht - Finger weg
- 4-6 Punkte: Streckenweise anhörbar, Kaufempfehlung nur für eingefleischte Fans
- 7-9 Punkte: Einige Lichtblicke, eher überdurchschnittlich, das gewisse Etwas fehlt
- 10-12 Punkte: Wirklich gutes Album, es gibt keine großen Kritikpunkte
- 13-14 Punkte: Einmalig gutes Album mit Zeug zum Klassiker, ragt deutlich aus der Masse
- 15 Punkte: Absolutes Meisterwerk - so was gibt´s höchstens einmal im Jahr
- Zum Haff hinaus…
- Blot – Lohen der Opferung
- An den Pforten des Sturmes
- Gebaren des Sterbens in klanglosen Sphären
- Saevar Nior
- Styrt Ned I Maelstraumen
- Dusk of the Fimbulwinter
- Hehre Runen in Dämmer und Eis
- Bass - Finnskald
- Gesang - Blutaar, Maren, Thamuz
- Gitarre - Arn, Winter
- Keys - Magnus
- Schlagzeug - Orloc
- Throne of the Depths (2007) - 12/15 Punkten
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